Pflege Gebiss - Kayabag Tibet-Terrier Zucht

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Die Pflege des Hundegebisses

Besser Vorbeugen als Heilen

Für uns Menschen ist es ganz normal, dass wir uns zwei- oder dreimal täglich die Zähne putzen und jährlich einmal unser Gebiss vom Zahnarzt oder der Dentalhygienikerin kontrollieren lassen. Wie steht es damit bei unseren Heimtieren? Auch beim Tier gilt: Vorbeugen ist besser als Heilen!

Eine unlängst von der Schweizer Vereinigung der Kleintierpraktiker erhobene Untersuchung in den Schweizer Tierarztpraxen ergab, dass fünf Prozent der Hunde wegen Zahnproblemen vorgestellt wurden. Dabei stellen Parodontalerkrankungen den Löwenanteil dar. Zu ihnen gehören Zahnfleischentzündungen und Zahnstein. Bei einer gründlichen Aufklärung über die Entstehung von Parodontalerkrankungen und einer konsequenten Heimpflege der Zähne liesse sich die Häufigkeit der Tierarztbesuche deutlich senken.

Tipp:

  • vermeiden Sie um jeden Preis, Ihrem Hund Zucker zu geben (oder andere"menschliche" Nahrungsmittel), selbst wenn er das mag, denn es begünstigt, zusätzlich zur Fettleibigkeit das Aufkommen von Plaque, die eine Kalksteinablagerung bewirkt der schlechten Atem und die Infektion des Zahnfleisches begünstigt.


  • Bürsten Sie ihm die Zähne regelmäßig, selbst wenn er das nicht mag.


  • Sie können ihm auch spezielle Kauartikel geben, mit denen sich der Hund die Zähne selber "bürsten" kann. Dadurch werden die Kalksteinablagerungen begrenzt. Geben Sie dem Hund nie Kaninchen-, Hähnchen-, Schafsknochen oder andere splitternde Knochen, die das Zahnfleisch verletzen können. Vermindern Sie seine tägliche Futterrationen um die zusätzlichen Kalorien zu kompensieren.


 



Zähneputzen beim Hund ist keine Hexerei.
                                                                             
Übung macht den Meister.





Die Parodontalerkrankungen

Die meisten tierzahnärztlichen Eingriffe erfolgen wegen Parodontalerkrankungen. Zu diesem Oberbegriff gehören Plaque, Zahnstein, Zahnfleischentzündung, Zahnfleischschwund und auch Zahnausfall. Wie kommt es dazu und wie können Hund und Besitzer vorbeugen?

Die Wurzel allen Übels ist Plaque. Plaque ist der weissliche abschabbare Zahnbelag, den die Menschen mehrmals täglich mit der Zahnbürste entfernen. Plaque besteht zum grössten Teil aus Bakterien und ihren Stoffwechselprodukten sowie Futterresten, Eiweissen und Schleimhautzellen. Plaque bleibt vorwiegend im Sulcus gingivalis haften.

Aus unbehandelter Plaque bildet sich innert weniger Tage zusammen mit Speichel Zahnstein. Dieser ist ohne professionelle Hilfe nicht entfernbar. Zahnstein entsteht besonders dort, wo Speicheldrüsenöffnungen in die Maulhöhle münden, nämlich im Bereich der Aussenseite der oberen Backenzähne und der Innenseite der unteren Schneidezähne.

Entgegen der weit verbreiteten Meinung stinkt Zahnstein nicht. Der Gestank aus dem Maul kommt von der Zahnfleischentzündung. Diese wird durch die in der Plaque sitzenden Bakterien verursacht. Zunächst beschränkt sich die Entzündung auf die Gingiva (Gingivitis), später arbeitet sie sich in Richtung Wurzel aus und befällt den gesamten Zahnhalteapparat (Parodontitis). Der Sulcus gingivalis wird tiefer, enthält Eiter und manchmal Futterreste. Das Zahnfleisch blutet leicht, wird schlaff und schmerzt. Im Endstadium fallen die Zähne aus, weil auch der Kieferknochen durch die Entzündung geschwächt wird.

Falls Zahnsteinbeläge oder eine Zahnfleischentzündung vorliegen, muss der Hund bei Gelegenheit zum Tierarzt.

                                                                             


Parodontalerkrankung bei einem zweijährigen Hund.
Die Zähne sind mit einer dicken Zahnsteinschicht belegt.
Der Hund stinkt aus dem Maul und frisst nicht mehr gerne hartes Futter.






Unfälle

Bei Unfällen können die Zähne auch in Mitleidenschaft gezogen werden. Zu beachten sind insbesondere Brüche (Frakturen) der Zähne, bei denen die Pulpa eröffnet wurde. Es kommt unweigerlich zu einer Entzündung der Pulpa, welche nicht nur schmerzhaft ist, sondern auch auf den Knochen übergehen kann.

Weil die Pulpa bis zum Alter von zwei Jahren wesentlich für
den Aufbau und die Stärke des Zahnes verantwortlich ist, sollten Zahnfrakturen bei Hunden unter zwei Jahren, innerhalb von drei Tagen korrekt versorgt werden.

Dabei wird der exponierte Teil der Pulpa abgetragen, der verbleibende Teil geschützt und die abgebrochene Krone so weit wie nötig aufgebaut.

Zahnfrakturen bei älteren Hunden hingegen sind zwar auch schmerzhaft, aber keine Notfälle und sollten innert zwei Wochen therapiert werden.

Hier kann die Pulpa entfernt werden. Der Wurzelkanal wird mit geeigneten Materialien gefüllt und der Zahnstumpf wird aufgebaut.




"Quelle: HUNDE, Zeitschrift der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft SKG, www.hundeweb.org".

 
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